Schloss Weitwörth

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Zum Besitz der Familie Auersperg-Trautson gehört auch das Schloss Weitwörth in Nußdorf am Hausberg im Salzburger Flachgau (Österreich).

1671 ließ Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenberg in Weitwörth ein kleines barockes Jagdschlösschen errichten, das damals auch Gandolfswörth getauft wurde, umgeben von einem schönen Jagdgebiet in den Salzachauen und dem nahegelegenen Haunsberg. Zu dieser Zeit waren die Auen keine wilde Natur modern-ökologischen Zuschnitts, sondern waren ein barockes Landschaftskunstwerk mit dem Schwerpunkt der jagdlichen Nutzung. Die heute noch vorhandenen „Durchschläge“ sind die verbliebenen Zeugen dieser Zeit.
Im selben Jahr ließ er auch Maria Plain errichten.

In Weitwörth gab es auch ein fürsterzbischöfliches Gestüt, dessen barocker Hauptstall von Hofmauermeister Johann Georg Laschensky (1760-1849) errichtet wurde und der in seinen Grundzügen heute noch existiert und Teil des Zentrums des Gutsbetriebes – der „Meierei“ – ist.

1800 Fürsterbischof Hieronymus Colloredo muss vor Napoleon fliehen.

1816 In Folge der Neuordnungen durch den Wiener Kongress kam Salzburg in stark verkleinerter Form zu Österreich. Die Landteile westlich der Salzach fielen an Bayern. Für das Schloss Weitwörth bedeutete es, dass dort das örtliche Pfleggericht eingerichtet wurde, weil der alte Standort in der Stadt Laufen von nun an zu Bayern gehörte.

1821-1858 Pfleg- und Landgericht Weitwörth.

1864 wurde das Schloss und dazu gehörige Ländereien von Fürst Vinzenz II Carl und Wilhelminie Auersperg / Colloredo aus den Händen eines Linzer Schiffmeisters gekauft und ist seither im Besitz der Familie. Danach große Um- und Ausbauten durch Baumeister Valenti Ceconi (1827-1888).

1882 Wetterfahne

Vermutlich nach der Hochzeit von Prinz Eduard und Prinzessin Marie (1885) Aufstockung des Terrassentraktes.

1891/1892 Errichtung der Kapelle und der Hauptstiege (Baurat Richter)

Nicht weit vom heutigen Schießstand gab es ein Turbinenhaus, in dem der erste elektrische Strom der Gegend produziert wurde und das Schloss etwas dürftig mit Licht versorgte. Der kleine „Stausee“ ist heute noch erkennbar.

1917 Heirat der Großeltern Franz Josef und Hedwig. Bau der „Villa“ folgte.

Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges war Weitwörth ein blühender Gutsbetrieb. Es wurde viel investiert und gebaut. Aber die wirtschaftliche Not in Folge der beiden Weltkriege leitete Stagnation und Verfall ein. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zur Unterkunft für viele Flüchtlinge. Und der Betrieb musste viele Familienangehörige versorgen. Bis Mitte der 60-er-Jahre drückten Schulden und familiäre Zahlungsverpflichtungen schwer.

1945 starb Urgroßmutter Marie. Die Familiengrabstätte in Böhmen stand nicht mehr zur Verfügung. So erwirkte Großmutter Hedwig bei Erzbischof Rohracher die Erlaubnis, die Familiengrabstätte in Maria Bühel zu begründen.

1965 verlegt die Familie ihren Wohnsitz vom Schloss in ein kleines Haus mit zeitgemäßer Ausstattung. Das Schloss wurde vermietet, leider unglücklich, sodass 10 Jahre lang Prozesse folgten. Der bauliche Zustand verschlechterte sich zusehends, besonders auch durch lang andauernde Leerstände.

1987-1989 Generalsanierung des Schlosses und Errichtung von 16 Wohnungen, die vermietet werden. Das Schloss wird seither von einer eigenen, extern gelegenen Holz-Hackschnitzel-Heizung beheizt.

Wo jetzt die Hackschnitzelheizung ist war früher eine eigene Gärtnerei. Zwischen Schloss und Gärtnerei war eine Kegelbahn angelegt. Auf der Schlosswiese befand sich ein Tennisplatz. In der kleinen Viehhütte unterhalb des Schlosses waren Kutsche und Pferde eingestellt.

1993 Kapelle wurde fertig gestellt und neu eingeweiht.

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